Am 3. Dezember 2022, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, haben 10 Klientinnen und Klienten und 2 Betreuende der ARGO der Öffentlichkeit ein selbst kreiertes Werk präsentiert: eine zusammen mit der Companie BewegGrund entwickelte Tanzperformance – zu Kirchner-Werken getanzt im Kirchner Museum Davos. Ein fulminantes Erlebnis und ein grosser Tag für alle Beteiligten!
Wir danken für die Unterstützung:
Kulturförderung, Kanton Graubünden
Stiftung Casty-Buchmann
GKB Beitragsfonds
Stiftung Dr. Valentin Malamoud
Stiftung Jacques Bischofberger
eliion ag
Bei den Churer Stadterlebnissen handelt es sich um ein Projekt, das immer wieder erlebt werden kann. Zusammen erkunden und entdecken wir tolle und geheimnisvolle Orte in der Stadt Chur, bestaunen alte Häuser, Plätze und Brunnen, erfahren Dinge, die uns staunen lassen, hören Geschichten, die uns verzaubern oder gruseln und jagen Geister durch die Stadt. In einem Workshop können wir unsere Erlebnisse künstlerisch verarbeiten und ausdrücken. Das sind die Churer Stadterlebnisse. Sie wurden explizit für die Klientinnen und Klienten der ARGO konzipiert.
Lesen Sie hier die Geschichte "Das schöne Herz"
Mit der Geschichte haben wir ein Projekt im Winter 2021 gemacht. Erika Holenweger hat während der Adventszeit mit dieser Geschichte alle Wohnheime der ARGO besucht. Klientinnen, Klienten und Betreuende haben für eine gemütliche Stimmung mit Punsch und Guetzli bei Kerzenlicht gesorgt. Gespannt haben alle der Geschichte gelauscht, die von Erika vorgelesen und von 3 freiwilligen Helferinnen und Helfern szenisch nachgestellt wurde. So konnte alle die Geschichte in entspannter Atmosphäre verfolgen. Das war aber noch nicht alles. Erika hat auch ein grosses Herz aus Holz mitgebracht, das in viele einzelne Teile zerschnitten war. Jeder durfte ein solches Herzteil mit Farbe bemalen und gestalten. Am Schluss haben wir die Herzteile zu einem vollständigen Herzen zusammengesetzt. Das war der erste Teil des Projekts.
Im zweiten Teil ging es darum, dass die Wohnheime bestimmte Herzteile miteinander austauschen, sodass am Ende jedes Wohnheim wieder ein vollständiges Herz aus 4 Vierteln hat. Jedes Viertel stammt aus einem anderen Wohnheim. Das heisst zum Beispiel, dass im Wohnheim Davos jetzt ein ganzes Herz ist, das aus den Teilen von allen anderen ARGO Wohnheimen zusammengesetzt ist, also von Chur, Ilanz, Surava und Davos. Das ist in jedem Wohnheim so. Wir haben daraus gelernt, dass auch wenn wir räumlich voneinander getrennt sind, wir im Herzen dennoch verbunden sind. Die Herzen wurden in allen Wohnheimen aufgehängt und erinnern jeden Tag daran.
Klientinnen und Klienten aus Davos haben im Herbst 2021 im Kirchner Museum Davos geschnuppert und damit eine willkommene Abwechslung zum Alltag (Tagesstruktur und Arbeit) erlebt. Mit der Kunstvermittlerin Sara Smidt haben sie während 2 Stunden das Museum und seine Kunst kennengelernt. Sie konnten sich in der Ausstellung ein Bild aussuchen und versuchen, dieses selbst zu skizzieren. Dabei ging es erst einmal darum, nur wesentliche Linien zu erkennen, nicht um originalgetreues Abzeichnen. Anschliessend ging es ins Atelier, wo die Klientinnen und Klienten selbst kreativ wurden. Sara Smidt hat den Klientinnen und Klienten die Technik der Monotypie gezeigt. Dabei hat jeder eine Plexiglasunterlage, um Farbe mit dem Pinsel oder einer Rolle darauf zu verstreichen. Das wurde danach auf Papier gedruckt. Jeder konnte seine Skizzen aus der Ausstellung als Druck umsetzen und weitere Motive zeichnen. Es musste aber nicht unbedingt ein Motiv sein. Auch Farbstudien sind interessant. So konnten alle mit der Drucktechnik Monotypie experimentierten und Verschiedenes ausprobieren. Hierzu brauchte es keine künstlerischen Erfahrungen. Es kamen tolle Bilder dabei heraus.
Klientinnen und Klienten aus Chur haben im Oktober 2021 im Rätischen Museum in Chur geschnuppert. Mit der Museumspädagogin Zoë Schurter haben sie zwei erlebnisreiche Stunden gehabt und viele Eindrücke mit nachhause genommen. In der Portraitgalerie durften die Klientinnen und Klienten aus einem Korb voller Gegenstände etwas auswählen und gingen damit auf Entdeckungsreise. Sie sollten versuchten, die gewählten Gegenstände auf den Portraits zu entdecken. Sie mussten die Bilder genau anschauen, um das Objekt zu erkennen. Anschliessend durfte jeder sein Bild mit dem entsprechenden Objekt zeigen. Dabei wurde ihnen auch erklärt, dass eine bestimmte Kleidung, Frisur oder ein Schmuckstück einen sozialen Status symbolisiert.
Nach diesem anregenden Einstieg gingen alle in das Dachgeschoss, wo eine kleine Ankleidekammer eingerichtet war. Hier stand eine Fülle an Kleidern, Gewändern und Schmuckgegenständen zum Verkleiden zur Verfügung. Inspiriert von den Portraits in der Ausstellung konnten sie sich nun selbst als historische Persönlichkeiten verkleiden, in einem grossen Spiegel betrachten und ablichten lassen. Die Fotos wurden mittels eines Softwareprogramms zu Ölgemälden gemacht und ausgedruckt. Zum Schluss haben die Klientinnen und Klienten die so entstandenen Portraits in einen goldenen Rahmen geklebt. Das hat sie noch einmal ein bisschen wertvoller gemacht.
Am 18. und am 25. Januar haben Klientinnen und Klienten vom WHI und WHC das Radio- und Fernsehstudio von RTR besichtigen können. Sie haben einen Einblick erhalten, wie ein Radio- oder Fernsehstudio funktioniert und durften sich auf dem Greenscreen in eine Comicfigur verwandeln lassen.
Ein besonderes Highlight war der Workshop: In diesem konnten alle ein Radioset für sich zusammenbauen, das sie am Ende mit nachhause nehmen durften.
Hier kann ein Bericht dazu gelesen werden (romanisch): https://www.rtr.ch/novitads/grischun/inclusiun-clientas-e-clients-da-l-argo-construeschan-lur-agen-radio
Ideen für weitere Projekte sind schon vorhanden: z.B. Geschichten & Hörspiel für's Radio aufnehmen
Unter dem Titel «Mein, dein, unser Kirchner» präsentiert das Kirchner Museum Davos vom 8. Oktober bis 5. November 2023 eine ganz besondere Ausstellung. Im Rahmen eines einjährigen Projekts haben sich Menschen aus der Region intensiv mit der Sammlung auseinandergesetzt und ihre eigenen Sichtweisen auf das Schaffen von Ernst Ludwig Kirchner eingebracht. So auch der HCD. Der vom HCD kuratierte Ausstellungsraum mit den Titel "Gleiche Zeit, gleicher Ort, gleicher Gedanke" zeigte Arbeiten ab 1923 und widmete sich den Friedensgedanken von Carl Spengler und Ernst Ludwig Kirchner.
Die ARGO war Partner dieser Ausstellung und organisierte zusammen mit dem Museum eine Begegnung zwischen der ARGO und dem HCD in der Ausstellung. Die Idee dabei war, in Tandems (1 Person vom HCD zusammen mit 1 Klient:in von der ARGO) über ausgewählte Exponate miteinander ins Gespräch zu kommen und eine kleine Geschichte zu ersinnen, die beim schweizweiten Projekt "Tandem im Museum" gepostet wurde:: www.mi-s.ch
Ein Kameramann begleitete die Gespräche der Tandems und stellte daraus ein Video zusammen, das Teil der Ausstellung wurde und hier nochmals angesehen werden kann.
Mit Vibrationen die Welt der Musik erleben
Menschen mit Hörbehinderung und gehörlosen Menschen die Welt der Musik näherbringen. Mit diesem Vorhaben startete der Verein «Kultur für Alle» auf Initiative der Leiterin der ARGO Fachstelle inklusive Kultur, Erika Holenweger, sein Engagement in Graubünden. Erika Holenweger engagiert sich im Vorstand des Vereins und hat das Amt der Co-Präsidentin übernommen.
Auch Menschen mit Behinderung sind kulturinteressiert, und Menschen mit Hörbehinderung durchaus auch musikinteressiert. Ihnen ist es jedoch nicht jederzeit einfach so möglich, ein Konzert zu besuchen, wenn dafür notwendige Zugangsvoraussetzungen nicht erfüllt sind. Der Verein «Kultur für Alle» engagiert sich für hindernisfreien Zugang zu Kultur für Menschen mit Behinderung. Um dies zu erreichen arbeitet «Kultur für Alle» mit Betroffenen und mit Personen aus Kultur und Politik zusammen.
Mit dem Konzert «Beethovens 9te für Alle» konnten «Kultur für Alle», die Fachstelle Bilinguale Bildung für Gehörlose/Hörbehinderte Graubünden und die Sinfonietta de Lausanne ein Musikerlebnis der anderen Art ermöglichen: Zum ersten Mal in der Ostschweiz haben Menschen mit Hörbehinderung und gehörlose Menschen klassische Musik mithilfe von Vibrationswesten taktil erlebt und so Teilhabe an Musik erfahren. Möglich wurde dies beim Public Viewing der Kammerphilharmonie Graubünden am 22. August 2024 in Chur. Es blieb aber nicht bei einem reinen taktilen Erleben von Musik. Als weitere Zugangshilfe wurde sowohl vor als auch während des Konzerts eine Verdolmetschung in Gebärdensprache angeboten. Damit wurde der Zugang zu allen wichtigen Informationen gewährleistet.
RTR hat den Abend begleitet. Der TV-Beitrag kann hier angeschaut werden (ca. 4 Min.): RTR-Film
Eine Kunstausstellung von Bewohnerinnen des ARGO Wohnheims Chur
Die Fachstelle gestaltet auch in der Tagesstruktur der ARGO Wohnheime regelmässige Kulturangebote. Hier schafft sie bedürfnisgerechte Kulturerfahrungen für die Bewohnerinnen und Bewohner, z.B. im Museum oder im Theater. Sie werden unterstützt, verschiedene Kulturorte kennenzulernen. Denn auch Menschen mit geistiger Behinderung sind kulturinteressiert.
In Chur haben sich Teilnehmerinnen mehrere Monate mit Kunst und dem Erfinden von Geschichten zu einem Bild beschäftigt. Dafür haben sie das Bündner Kunstmuseum besucht. Dort haben sie kurze poetische Texte zu Bildern aus der Ausstellung geschrieben. Die Klientinnen haben viele Inspirationen aus dem Museum mitgenommen und in den Wochen danach ihre eigenen Werke kreiert. Bereits Ende Jahr war das Resultat dieser Kulturbeschäftigung spür- und sichtbar: In einer Ausstellung haben die Teilnehmerinnen die Ergebnisse ihrer kulturellen Erfahrungsreise präsentiert. Die Ausstellung entstand aus ihrer Initiative und sie planten und gestalteten diese. Dazu gehört auch, sich mit dem Prozess der Ausstellungspräsentation zu beschäftigen. Zum einen mussten ihre Werke «ausstellungsfertig» gemacht werden, zum anderen bedeutete dies aber auch, sich mit dem Prozess der Präsentation ihrer Werke im Raum auseinanderzusetzen. Für die feierliche Eröffnung haben sie ausserdem eine kleine Aufführung einstudiert. Die Ausstellung fand im Wohnheim Chur statt und war 2 Monate öffentlich zugänglich.
Evi Caspar, Sozialpädagogin und Stv. ARGO Wohnheimleiterin: «Die Ausstellung ‘Grün, Baum und Sonnengelb’ hat mich sehr positiv überrascht. Genauso abstrakt wie Kunst sein kann, waren für mich die Vorstellung oder vielleicht auch meine Vorurteile zu diesem Projekt. Als ich aber dann gesehen habe, was die Klientinnen gemeinsam mit Erika Holenweger, Leiterin Fachstelle inklusive Kultur, auf die Beine gestellt haben, war ich verblüfft. Es schien mir so, als hätte die Kunst bzw. dieses Projekt ganz neue Türen und Ebenen für die ‹Künstlerinnen› geöffnet, welche ich so nie erwartet hätte. Nach der Ausstellung war mir erst bewusst, wie wertvoll und wichtig die Arbeit von Erika und die Einbindung von Menschen mit einer Beeinträchtigung in Kunst und Kultur sind.»
Aktionstage Behindertenrechte im Rätischen Museum Chur
Vom 15. Mai bis zum 15. Juni 2024 finden in der ganzen Schweiz unter dem Motto «Zukunft Inklusion» Aktionstage im Zeichen der Behindertenrechte statt.
Das Rätische Museum und die ARGO Stiftung veranstalteten einen gemeinsamen Anlass an den Aktionstagen Behindertenrechte 2024. Fünf Klientinnen entwickelten gemeinsam mit dem Rätischen Museum eine öffentliche Führung durch die Jubiläumsausstellung «Die Wunderkammer». Mit Unterstützung gestalteten sie diese Führung nach ihren Wünschen und planten Thema, Inhalt und Ablauf. Dabei kam nicht nur ihre Sichtweise auf die von ihnen ausgewählten Museumsobjekte zum Ausdruck, sondern sie verliehen der Führung auch eine individuelle Note, indem sie musikalische Übergänge gestalteten oder ihre Präsentation durch das Erleben mit mehreren Sinnen bereicherten (Geräusche/Hörsinn, Fühlen/Tastsinn, Riechen/Geruchssinn, etc.). Die Vorbereitungen dafür starteten schon im März. Die Klientinnen arbeiteten an mehreren Nachmittagen im Museum, lernten dabei einen Teil der Ausstellung kennen und setzten sich intensiv mit einem von ihnen ausgewählten Objekt auseinander. Die Museumspädagogik des Rätischen Museums und die ARGO Fachstelle inklusive Kultur boten Hand und unterstützten die Klientinnen. Ab Ende Mai führten die Klientinnen zusammen mit der Museumspädagogin zweimal durch die Ausstellung und präsentieren ihre Exponate («Komm in unsere Wunderkammer», 28. Mai und 11. Juni).
Zoë Schurter, Museumspädagogin: «Als Museumspädagogin ist es mir ein grosses Anliegen, ein Museum für alle zu leben. Besonders freut es mich, wenn eine Ausstellung für Menschen zugänglich wird, die nicht jeden Tag die Gelegenheit haben, ein Museum zu besuchen. Gemeinsam mit den Klientinnen die Ausstellung aus einer neuen Perspektive zu entdecken, sich über Objekte auszutauschen und zusammen eine Führung zu gestalten – das ist eine spannende und bereichernde Aufgabe.»
Bewohnerinnen der ARGO führen durchs Museum - Veranstaltungen - Angebot - Deutsch - Rätisches Museum
Aktionstage Behindertenrechte im Kirchner Museum Davos
In Davos kann die ARGO Stiftung auf eine bereits seit mehreren Jahren bewährte Zusammenarbeit mit dem Kirchner Museum Davos zurückblicken. Das Museum stellt Informationen zu den Ausstellungen als Texte in leichter Sprache in den Ausstellungsräumen, aber auch in Form von Broschüren und Flyern zur Verfügung. Die Broschüren stossen auf grosses Interesse und werden vom Publikum rege genutzt. Denn Texte in leichter Sprache sind leicht verständlich und kommen daher allen zugute. Eine wesentliche Vorgabe dabei ist, dass die Texte durch Menschen mit einer geistigen Behinderung auf Verständlichkeit geprüft werden müssen. Seit 2020 arbeitet das Kirchner Museum Davos daher mit Klientinnen und Klienten der ARGO Werkstätte Davos zusammen. Dieses Engagement wurde an den Aktionstagen sichtbar gemacht.
Livia Wettach, Leiterin Soziale Dienste ARGO Werkstätte Davos: «Am Anfang brauchen die Teilnehmenden oftmals etwas Mut und Überwindung, da die Texte laut vor der Gruppe vorgelesen werden. Nebst den fachlichen Kompetenzen (lesen, sprechen) werden auch verschiedene soziale Kompetenzen wie das Verhalten in einer Gruppe gefördert und es wird sichtbar, wie die Mitarbeitenden auf die Ansichten der anderen Mitarbeitenden reagieren. Es braucht auch etwas Übung, einfachere Wörter oder Beschreibungen für Inhalte zu finden, welche schwierig zu verstehen sind. Die Mitarbeitenden schätzen vor allem die Abwechslung vom Arbeitsalltag. Das Kulturangebot der ARGO Fachstelle inklusive Kultur ist daher eine Bereicherung für unser Klientel.»
Eine Sonderausstellung im Rätischen Museum Chur
Zum 500-jährigen Jubiläum blickt die Sonderausstellung auf die Zeit des Freistaats der Drei Bünde zurück und zeigt, welche Auswirkungen sie auf das heutige Graubünden hat. Zahlreiche historische Objekte sowie Schriftstücke, Visualisierungen, «Bündner Schätze» aus der Bevölkerung und Expertenmeinungen runden die Schau ab und laden die Gäste zu einer Auseinandersetzung mit ihrer Heimat und Geschichte ein.
Die ganze Bevölkerung im Kanton Graubünden war aufgerufen, unter dem Motto «Schätze der Bündnerinnen und Bündner» etwas zur Ausstellung beizusteuern. Weil Bewohnende der ARGO Wohnheime ein wichtiger Teil der Bevölkerung sind, hat das Rätische Museum sie eingeladen, bei der Ausstellung mitzumachen. Es beteiligten sich 5 Bewohnerinnen des ARGO Wohnheims Chur und reichten ihre persönlichen Objekte mit ihren persönlichen Geschichten dazu ein.
In einem weiteren Schritt setzten sie sich mit den Themen Heimat, Verbundenheit und Zugehörigkeit auseinander. Verschiedene Fragen und Gefühle dazu reflektierten sie gemeinsam mit der Museumspädagogik und der Fachstelle inklusive Kultur. So ist neben Wort- und Bildsammlungen auch ein gemeinsames Werk entstanden: Eine grosse Webarbeit vereint ihre Gedanken und Gefühle rund um das Thema Heimat und sich Zuhause fühlen. All dies kann nun in der Ausstellung vom 8. November 2024 – Ende März 2025 bewundert werden.
Austausch über Inklusion im Theater mit Fachpersonen aus dem Sozial- und Kulturbereich
Beim Fachforum der ARGO Fachstelle inklusive Kultur in Zusammenarbeit mit dem Theater Chur am 3. Oktober 2023 haben Fachpersonen aus dem Sozial- und Kulturbereich über inklusive Formen und Formate eines Theaterbesuchs diskutiert. Das ARGO Personal lernte das Theater, das künstlerische Programm sowie die Vermittlungsangebote kennen und erhielt Informationen über Bedeutung und Stand von kultureller Inklusion insbesondere im Theater Chur. Ausserdem erlebte es selbst, wie ein Theaterbesuch für Menschen mit geistiger Behinderung vorbereitet und durchgeführt werden kann, mit dem Ziel, die Klientinnen und Klienten entsprechend beraten zu können. Aufgrund ihrer täglichen Arbeit und Erfahrung mit Menschen mit geistiger Behinderung konnte das Fachpersonal der ARGO wertvollen Input an das Theater Chur aus Sicht der Klientinnen und Klienten beitragen.
Beteiligte Theatermitarbeitende erhielten ihrerseits Einblick in die Struktur und Arbeitsweise der ARGO mit besonderem Schwerpunkt «inklusive Kultur». Das Theater Chur möchte für Menschen mit geistiger Behinderung zugänglich werden, Inklusion soll im Publikum gelebt werden. Aus diesem Anlass stellte das Theater Chur den anwesenden ARGO Mitarbeitenden zwei Gastspielproduktionen näher vor, zu welcher Bewohnende der ARGO eingeladen wurden. Das Theater Chur möchte aus diesem Theaterbesuch von Menschen mit geistiger Behinderung erste Erfahrungen sammeln. Mittels Rückmeldungen konnten Bewohnende und Betreuende Verbesserungen vorschlagen, die vom Theater Chur entsprechend den Möglichkeiten nach und nach umgesetzt werden.
Statements aus der Kultur
Sara Smidt, Leitung Kunstvermittlung, Kirchner Museum Davos (das Museum ist Träger des Labels "Kultur inklusiv"):
"Wir schätzen die ARGO als aufgeschlossene und experimentierfreudige Partnerin ausserordentlich, um unseren Anspruch, ein inklusiver Ort zu werden, näherzukommen. Unsere gemeinsamen Lernschritte führen zu einer Teilhabe an Kultur von der unsere ganze Gesellschaft profitieren kann. Eine Unterstützung von der ARGO ist also gleichzeitig eine Unterstützung für ein vielfältiges kulturelles Leben mit Teilhabe unterschiedlicher Menschen. Daher zählen wir auf eine langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der ARGO."
Angela Buxhofer, geschäftsführende Präsidentin Arosa Kultur:
"Ihr Engagement für kulturelle Teilhabe für Menschen mit Behinderung in Graubünden ist sehr spannend und überzeugt uns. Wir freuen uns, Teil davon zu sein."
Sara Stocker, Fachstelle Kultur inklusiv von Pro Infirmis:
"Die Fachstelle Kultur inklusiv von Pro Infirmis freut sich über die Initiative der ARGO, mit der Fachstelle inklusive Kultur die Teilhabe von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen im Kanton Graubünden zu fördern. Für eine inklusivere Gesellschaft braucht es das Engagement sowohl der Kultur- wie der Sozialakteure - nur gemeinsam wird die Kultur zugänglicher und einladender für alle. Deshalb wünschen wir der Fachstelle inklusive Kultur viele Nachahmerinnen in der ganzen Schweiz!"
Dr. phil. Carla Gabri, Leitung Kulturfachstelle Arosa-Schanfigg und Geschäftsführerin Verein Kulturhuus Schanfigg:
"Die Kulturfachstelle Arosa-Schanfigg und das Kulturhuus Schanfigg unterstützen das Engagement der ARGO und freuen sich auf eine zukünftige Zusammenarbeit und darauf, Projekte kollaborativ zu entwickeln und durchzuführen."
Andrina Caprez, Fachspezialistin Diversität und Inklusion RTR:
"Es war eine sehr schöne und bereichernde Erfahrung, die Klientinnen und Klienten der ARGO bei uns im Medienhaus RTR in Chur begrüssen und mit ihnen zusammen einen abwechslungsreichen Vormittag gestalten zu dürfen. Die Studioführung, das gemeinsame Radiobauen und der Austausch haben allen Beteiligten grossen Spass gemacht. Es ist wichtig Menschen mit einer Behinderung in unserer Gesellschaft zu inkludieren und sie sichtbar zu machen. Wir schätzen die wertvolle Arbeit der ARGO und der vielen Institutionen mit ähnlichem Auftrag. Als öffentliches Medienhaus ist es für uns ungemein wichtig die gesamte Bevölkerung, in all ihren Facetten, mit unseren Inhalten zu erreichen, mit ihnen im Dialog zu stehen und unser Angebot für alle zugänglich zu machen."
ARGO Geschäftsstelle
Dr. Erika Holenweger
Leiterin Fachstelle inklusive Kultur
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